Mallorca 2009 - ReiseberichtWohl kaum ein anderes Urlaubsziel polarisiert in Deutschland so sehr die Gemüter wie diese Insel. Interessant ist aber, dass jeder, der schon mal dort war, begeistert ist, von der Kultur oder der Landschaft. Schimpfen und lästern tun eigentlich nur diejenigen, die Mallorca noch nicht kennen. Nachdem wir definitiv nicht zu letztgenannter Personengruppe gehören wollen, entschlossen wir uns, diesen Sommer dorthin zu fliegen und uns persönlich zu überzeugen, und soviel sei schon vorweggenommen, auch uns hat die Insel sehr gut gefallen. Bei der Planung unserer großen Touren war uns der Reiseführer „Polyglott on tour“ für Mallorca sehr hilfreich. Die dort beschriebenen Ausflugstipps wurden zwar von uns nach persönlichem Geschmack angepasst, aber die Vorschläge und Beschreibungen sind als Ideenspeicher sehr gut. Wir buchten bereits von zu Hause aus ein Appartement in Camp de Mar und hatten dort auch für die volle Zeit einen Mietwagen. Unsere Unterbringung im Bahia de Mar war recht ordentlich, wenn auch das Essen in der Anlage ein wenig fantasielos und monoton war. Der kleine Ort Camp de Mar hat einen großen Golfplatz und wirkt fast ein wenig verschlafen, was allerdings daran liegen kann, dass wir in der Nachsaison dort waren. Wir erkundeten in mehreren ganztägigen Ausflügen mit dem Mietwagen vorher bestimmte Gebiete auf Mallorca und legten immer wieder Puffertage zur Erholung ein. An diesen Puffertagen erkundeten wir meist nur die nähere Umgebung. Neben dem Einkauf von Wasser und Proviant für unsere Ausflüge besichtigten wir dann auch die Nachbarorte, die ich in den nachfolgenden Absätzen kurz beschreiben will, bevor es zu den großen Touren geht. Peguera ist ein reinrassiger Touristenort mit Stränden, Bars und einer langen Straßen mit Läden die alles haben, was ein Strandtourist so braucht oder haben will. Selbstverständlich gibt es dort auch deutsche Bratwurst (Currywurst und Thüringer) und Bier aus deutschen Landen. In Port Andratx, das angeblich das Domizil des Geldadels Europas ist, geht es tatsächlich nobler her. Am Hafen liegen große Yachten und auf den Anhöhen reiht sich eine große Villa an die andere. Auffallend ist auch, dass in jedem zweiten Laden ein Immobilienmaklerbüro untergebracht ist, wovon jedes Häuser, große Wohnungen und Villen in Massen offeriert. Im Rest der Ladenlokale sind noble Boutiquen und Juweliere untergebracht und nur vereinzelt findet man so „Banales“ wie einen Supermarkt oder eine Tankstelle. Über eine verschlungene Straße kommt man von Andratx aus in den Badeort San Telmo. Es gibt dort zwar ein paar größere Hotels, doch scheint dies nicht die Auswirkungen auf den Ort zu haben wie anderswo. Der eigentliche Ortskern ist touristisch geprägt, wirkt aber trotzdem nicht so überlaufen. Die Ausblicke von diesem Ort sind im Übrigen sehenswert.
Bild oben links:
Abendstimmung in Camp de Mar |
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Die meisten Fotos dieser Seite lassen sich durch einfaches Anklicken der Bildchen im Fotoalbum zum Reisebericht im größeren Format begutachten. Erstmals wurde bei dieser Reise ein GPS-Logger zum Einsatz gebracht, um die Aufnahmen mit Geoinformationen (Geo Tags) ausstatten zu können. Durch einfaches Anklicken des Feldes <Karte anzeigen> in den Slideshow-Fenstern wird in einer separaten Karte der Aufnahmeort angezeigt. |
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Tourenindex In den vierzehn Tagen Urlaub machten wir folgende Tagestouren: Tour Nr. 1 - Südliche Serra de Tramuntana Tour Nr. 2 - Palma de Mallorca Tour Nr. 3 - Südosten von Mallorca Tour Nr. 4 - Im Osten der Insel Tour Nr. 5 - Im Norden von Mallorca Tour Nr. 6 - Mittlere Serra de Tramuntana |
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Tour Nr. 1 - Südliche Serra de TramuntanaGleich zu Beginn unseres Urlaubs zog es uns in dieses Gebirge, von dessen Schönheit uns Reiseführer und Bekannte erzählten. Über Andratx und den Coll de Sa Cremola steuerten wir nach Estellenc und hielten immer wieder an, um den Ausblick zu genießen. Hervorzuheben sind der Mirador de Roca und Mirador de ses Animes. Wir fuhren durch Banyalbufar weiter über eine Stichstraße mit vielen Serpentinen nach Port des Canonge. Wir kehrten dort in einer Tapas Bar ein. Danach sahen wir uns den verschlafen wirkenden Küstenort ein bisschen an. Am dortigen Strand, der nicht mehr als eine erodierten Böschung ist, lagen ein paar kleine Holzboote vor maroden Hütten und das Ambiente wirkte so, als wäre man am Regenwald in Südamerika. Danach ging es weiter nach Port de Valldemossa (Sa Marina) wo wir leider keinen Parkplatz fanden und vorbei an den Orten Deiá, Sóller und Fornalutx, die wir erst später besichtigen wollten. Als nächste Ziele steuerten wir die Stauseen Cuber und Gorg Blau an, die für die Trinkwasserversorgung des westlichen Teils Mallorcas wichtig sind. Die Strecke ist optisch der reinste Genuss und so blieben wir auch immer wieder stehen. Kurz hinter dem Embassament de Gorg Blau bogen wir ab nach Sa Calobra und fuhren eine der kurvenreichsten Straßen, die ich in meinem Autofahrerleben erlebt habe. Die Straße ist größtenteils einspurig und nur mit Ausweichspuren fahren entgegenkommende Fahrzeuge aneinander vorbei. Trotz der fahrerischen Mühen lohnte sich die Fahrt. Nach einem kurzen Aufenthalt an der wunderschönen Bucht von Sa Calobra fuhren wir wegen Parkplatzmangel weiter nach Cala Tuent. Diese Bucht hatte Gott sei Dank einen Parkplatz für unser Auto und so konnten wir beruhigt aussteigen und im Meer baden. Die Bucht ist richtig urwüchsig mit einem halb verfallenen Haus und Gebirge mit dichtem Wald. Irgendwie erinnerte diese Location an Abenteuerfilme mit Piraten oder Schiffbrüchigen. Leider wurde es immer später und im Hotel wartete das Abendessen auf uns und so fuhren wir danach zügig zurück, nur diesmal über Selva, Inca und dann die Autobahn nach Palma. Die zurückgelegte Strecke an diesem Tag betrug 233 km und die Fahrzeit 5:44h. Rückblickend bleibt festzustellen, dass diese Tour sicher die anstrengendste unseres Urlaubs war. Konzentration, fahrerische Ausdauer und die Lust und der Wille zum Lenken und häufigen Schalten sind notwendig um die Strecke zu bewältigen.
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Tour Nr. 2 - Palma de MallorcaDie Inselhauptstadt hat soviel zu bieten, dass wir uns entschlossen die Stadt an zwei Tagen zu erkunden. Wir fuhren zuerst einen Tag dorthin und parkten etwas außerhalb der Altstadt am Passeig Maritim, um durch den schönen Stadteil Santa Catalina an die Kathedrale zu gelangen. Nach der Kathedrale sahen wir uns noch im südlicheren Teil der Altstadt um und machten uns im Lauf des Nachmittags auf den Rückweg ins Hotel, da uns das feuchtheiße Wetter zu schaffen machte. Beim zweiten Anlauf steuerten wir gleich eine Parkgarage unter dem Avinguda de Gabriel an und konnten so unsere Ziele schnell erreichen. Am Nachmittag fuhren wir noch hinauf zum Schloss Belver. Wir haben in Palma jede Menge schöne Häuser, Kirchen und Gassen gesehen und davon können wir u.a. empfehlen:
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Tour Nr. 3 - Südosten von MallorcaWir fuhren zuerst nach Llucmajor und bekamen sogar direkt an der Kirche einen Parkplatz. Nur war die Kirche, wie so viele auf Mallorca, leider abgesperrt. Wir gingen zum dortigen Marktplatz und der war eine einzige Baustelle. Ein großer Teil der Stadt wird wohl momentan mit einer (neuen) Kanalisation ausgerüstet und so wurden viele Straßen und große Plätze aufgerissen. Das Problem war für uns an die Sehenswürdigkeiten der Stadt heranzukommen, bzw. diese ohne Bauzaun zu fotografieren. Wir schafften es dann aber doch, das eine oder andere Haus freigestellt aufzunehmen. So fuhren wir dann auch ziemlich schnell weiter nach Campos. Nachdem wir unser Auto ein bisschen abseits geparkt hatten, kamen wir doch ziemlich schnell an die hiesige große Kirche, die sogar geöffnet hatte, aber offensichtlich nur, da dort gerade eine Musikprobe lief. Schön war die Kirche mit Ihrem gekachelten Tonnengewölbe auf jeden Fall. Wir liefen dann weiter zum nahe gelegenen Markt, der überraschend groß war. Hier gab es so ziemlich alles für den Alltagsgebrauch, von Schuhen bis zu diversen Lebensmitteln. Als nächstes steuerten wir Santanya an. Auch hier mussten wir ein bisschen außerhalb parken, da an diesem Tag Markt war. Dieser Markt bot zwar auch ein ziemlich buntes Sortiment an Waren an, war aber von der Klientel her wesentlich touristischer geprägt, als der in Campos. Deutsche geblondete Herrschaften mittleren und fortgeschrittenen Alters scheinen jedenfalls hier ihren Schickimicki-Treff zu haben. So zogen wir nach etwas mehr als einer Stunde weiter nach Cala Figuera. Dieser sehr schöne Naturhafen wurde von uns genauer angesehen. Vom Meer her zieht sich eine schmale felsige Bucht, die sich nach hinten verengt und dort das Hafenbecken bildet. Gott sei Dank ist die Bebauung in dem Hafenort sehr zurückhaltend und weitgehend urtümlich, sodass wir uns gerne dort umsahen. Witzig fanden wir auch die Schiffsgaragen, bei denen die Schiffe aus dem Wasser in trockene Räume von der Größe einer Autogarage gezogen werden. Mit den netten Häusern und den kleinen Schiffen hat dieser Ort ein Flair wie nur wenige auf Mallorca und bleibt für uns ein sehr guter Tipp für Reisende. In einer netten Bar am Hafen kehrten wir ein und aßen unseren mittlerweile obligatorischen Baguette. Als nächste Ziele hatten wir uns noch einige Badeorte ausgesucht. Bevor wir nach Colónia de Sant Jordi fuhren wollten wir noch einen Stopp in Cap de ses Salines machen, doch durch den Badebetrieb waren alle Parkplätze total dicht und ein Abstellen des Fahrzeuges nicht möglich. So stoppten wir am Ende der Straße beim Leuchtturm, warfen nur ein paar Blicke aus dem Wagen und ich nahm ein paar Fotos auf. In Colónia de Sant Jordi war die Situation nicht besser. Wir kurvten an der Uferpromenade und in der Stadt herum, aber alles war zugeparkt. Da es bereits auf den Abend zuging und wir von der offensichtlichen Parkplatzmisere in der Gegend schon etwas frustriert waren, beschlossen wir den Heimweg anzutreten. So fuhren wir dann über Llucmajor und Palma auf der Autobahn zurück ins Hotel. Die Kilometerleistung an diesem Tag betrug 228 km und die Fahrzeit 3:58 h. Durch den hohen Anteil an Schnellstraßen und Autobahnen war die Gesamtstrecke gut zu bewältigen. Wir fuhren diese Strecke an einem Samstag und so vermuten wir, dass die Parkplatzmisere in den Badeorten darauf zurück zu führen ist. |
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Tour Nr. 4 - Im Osten der InselNach dem Frühstück starteten wir in Richtung Osten und fuhren über Palma und Monacor zuerst nach Artá. Dort angekommen fanden wir recht zügig einen Parkplatz in zentraler Lage und gingen sofort auf die Erkundung dieses, schon auf den ersten Blick, recht netten Ortes. Der Ortskern ist erfüllt von angenehm geschäftigen Treiben und scheint wohl noch nicht so von den Touristenmassen erfasst zu sein. Die sechs Kilometer Abstand zum Meer machen sich hier wohl positiv bemerkbar. Wir gingen noch auf die Festung, die etwas oberhalb der Stadt thront und konnten von der dortigen Mauer weit ins Land sehen. Anschließend ging es weiter nach Capdepera. Nachdem es schon Mittag war, kehrten wir wieder mal in eine Bar ein und bestellten unser übliches Mittagessen. Frisch gestärkt besichtigten wir dann den netten Ort und gingen zur Festung hinauf. Die Burg, die im übrigen die Größte auf Mallorca ist, wirkt mir ihrer gut erhaltenen Mauer und den inneren Anlagen recht beeindruckend. Die Mauer umliefen wir komplett und konnten so die Burganlage und die Umgebung gut betrachten. Bei guter Sicht soll man von hier aus bis Menorca sehen können, doch war es an diesem Tag nicht ganz so klar. Immerhin konnten wir weit ins Mallorquinische Binnenland sehen. Innerhalb der Burganlage besichtigten wir außerdem die Kapelle und die noch stehenden Funktionsgebäude. Interessehalber fuhren wir weiter nach Cala Rajada. Da diese Ortschaft in keinem Reiseführer als touristisches Highlight gekennzeichnet ist, blieben wir in dem Badeort nur kurz stehen und sahen uns schnell mal um. Als touristisches Highlight ist allerdings der Torre Canyamel (auch Torre de Montsó genannt) in unserem Führer gekennzeichnet. Der ansehnliche Turm ist schon von weiten erkennbar und so fuhren wir schon fast automatisch dorthin. Leider konnten wir den Turm nur zu Fuß umrunden, eine Besichtigung ist offensichtlich nicht möglich. Trotzdem war der Turm und die umgebende Anlage in der späteren Nachmittagssonne recht fotogen. Eigentlich wollten wir an der küstennahen Straße noch bis Portocristo weiterfahren. Aufgrund eines Navigationsfehlers, bedingt durch schlechtes Kartenmaterial [1], landeten wir aber in Manacor. Da die Zeit schon fortgeschritten war, beschlossen wir nicht zurückzufahren, sondern den Heimweg anzutreten. Die zurückgelegte Strecke betrug an diesem Tag 249 km und die Fahrzeit 4:08 h. Auch diese Strecke war aufgrund der vielen Schnellstraßen gut zu fahren. |
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Tour Nr. 5 - Im Norden von MallorcaWie bei unserer Tour in den Osten der Insel fuhren wir zuerst in Richtung Manacor, drehten aber in Vilafranca de Bonany ab nach Petra. Wir wollten dort ein bisschen auf den Spuren des Missionars Junípero Serra wandeln. Leider ist dort vom Gründer der Städte San Francisco und San Diego wenig zu sehen und die Kirchen hatten alle geschlossen. Lediglich eine Säule mit einigen Azulejos, die Geschichten aus seinem Leben zeigen, konnten wir bewundern. So ging es dann auch ziemlich schnell weiter
nach Muro. Wir konnten dort im Zentrum vor der Kirche und dem
Ayuntament parken und konnten sofort feststellen, dass in diesem
Ort deutlich mehr Leben ist. Weiter ging es nach Sa Pobla, wo wir während der Siesta ankamen. Natürlich hatte bis auf einige Bars kein Laden offen und trotzdem ging es in den Straßen und Fußgängerzonen recht lebendig zu. Wir wollten aber nicht bis zum Ende der Siesta warten und fuhren dann weiter an der Rückseite der S’Albufera nach Port d’Alcudia. Dieser Ort ist ein 100 prozentiger Touristenort, mit viel Strand, Bettenburgen und Touristenlokalen. Wir parkten in einer Straße, die wohl weitgehend in britischer Hand zu sein scheint. Es gibt u.a. Pubs mit British Food und die Hotels haben entsprechende Namen. Überall steht aber auf Schildern „All Welcome“ und man bemüht sich offensichtlich um Integration. Wir wollten an diesem Tag noch unbedingt in Richtung Cap des Pinar fahren und beschlossen wegen der fortgeschrittenen Zeit an Alcudia vorbei zu fahren und direkt die Halbinsel anzusteuern. Doch das war gar nicht so einfach, denn unsere lausige Straßenkarte zeigte die Straße ganz wo anders an, als sie in Wirklichkeit war und Straßenschilder dorthin gab es nicht. Schließlich startete ich mein GPS-Handy und peilte uns mit Google Maps ein. Die Gebühren für diese Aktion waren sicher nicht ganz günstig, aber immerhin fanden wir so die Straße nach Cap des Pinar und die Ausblicke, die wir von den Miradores aus genießen konnten, lohnten den Aufwand. Doch konnten wir nicht ganz bis zur Cap-Spitze fahren, da sich dort militärisches Sperrgebiet befindet. Die Straße endet an einem verbarrikadierten Tunneleingang, an dem Kameras darüber wachen, dass keiner eindringt. Eigentlich wirkte das Ganze ein bisschen wie der Eingang zu einer Schurkenhöhle in den James Bond Filmen. Danach war die Zeit gekommen, den Rückzug anzutreten und nach eineinhalb Stunden Autobahnfahrt über Inca und Palma waren wir zurück im Hotel. Die an diesem Tag zurückgelegte Strecke betrug 238 km und die Fahrzeit 4:09 h. Auch die kleineren Landstraßen sind auf Mallorca gut befahrbar und sind frei von Überraschungen, wie z.B. Schlaglöcher und plötzlichen Verengungen. |
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Tour Nr. 6 - Mittlere Serra de TramuntanaAls erstes Ziel für diesen Tag stand Valldemossa auf dem Programm. Wir fuhren zuerst über die Autobahn nach Palma und dann direkt auf der Landstraße dorthin. Bereits am Eingang erwartete uns ein pittoreskes Dorf mit netten Häusern, einer ausgiebigen Fußgängerzone und viel schattenspendendem Grün. Wir sahen uns die Häuser an und kamen auch an die Kartause von Valldemossa, wo der Komponist Chopin und die Schriftstellerin George Sand ihre Liebschaft pflegten. Das dortige Museum ließen wir aus, da uns der Eintrittspreis von EUR 8,50 pro Person ein bisschen happig erschien. Nächste Station war der Künstlerort Deiá. Auch dieses Städtchen zeigt sich malerisch an einem Hang gelegen und so liefen wir dort bergauf und bergab um die netten Häuser und die Kirche am oberen Berg zu erreichen. In der Stadt sollen weltberühmte Persönlichkeiten ihr (Ferien-) Domizil haben, doch gesehen haben wir keine davon. Wir machten danach den vorher mühsam ergatterten Parkplatz wieder frei und fuhren weiter nach Sóller. Dort angekommen fielen wir fast förmlich über die Trambahngleise, die mitten über den Placa Constitucio laufen. An diesem Platz besichtigten wir zuerst die Kirche und suchten danach eine der zahlreich vorhandenen Bars auf, um unser Mittagessen zu ordern. Während wir vor dem Lokal saßen fuhr des Öfteren die Trambahn von und nach Port de Sóller an uns vorbei. Anschließend gingen wir zum Bahnhof der Stadt und konnten dort den Roten Blitz bewundern, in den gerade Passagiere für die Fahrt nach Palma einstiegen. Bei Betrachtung des Betriebshofes für Eisenbahn und Trambahn hat man das Gefühl, die Zeit sei hier vor 30 oder 40 Jahren stehen geblieben. Dieses Gefühl wurden wir auch nicht los, als wir durch die Straßen von Sóller bummelten. Die Stadt gibt sich wohl bewusst ländlich bodenständig und wirkt dabei recht sympathisch. Wir verzichteten darauf, mit der Trambahn nach Port de Sóller zu fahren und verwendeten stattdessen unser Auto. Auch dieser Hafenort machte auf uns einen bewusst altmodisch gehaltenen Eindruck und liegt in einer sehr schönen Bucht. Nach diesem kurzen Stopp fuhren wir weiter nach Fornalutx. Dieses Dorf ist sicher einer der schönsten Orte Mallorcas und so besichtigten wir die Gassen, Treppen und schöne Häuser, bergauf und bergab laufend. Auf dem Rückweg fuhren wir durch den gebührenpflichtigen Tunnel nach Palma und von dort aus auf der Autobahn nach Camp de Mar.
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Tour Nr. 7 - Cap Formentor und PollençaUm das nördliche Ende der Serra de Tramuntana zu erreichen, fuhren wir zuerst über die Autobahn nach Palma und von dort aus weiter nach Alcudia, um über Port de Pollença die Straße nach Cap Formentor zu erreichen. Auf der engen und zuweilen kurvenreichen Straße machten wir immer wieder ausgiebige Stopps zum Fotografieren und Aussicht genießen. Am Leuchtturm angekommen herrschte das reinste Parkchaos, doch mit einiger Geduld und Frechheit ergatterten wir einen ordentlichen Parkplatz und konnten die Umgebung in Ruhe besichtigen. Der Ausblick von diesem Cap war fantastisch und der Leuchtturm passte malerisch zur übrigen Kulisse. Als nächstes Ziel hatten wir Pollença auf dem Plan. Dort angekommen steuerten wir zuerst die Pont Romà an, jene schöne Brücke, von der gar nicht erwiesen ist, ob sie tatsächlich aus der Römerzeit stammt. Einige Minuten weiter kamen wir in den Ortskern und parkten unseren Wagen. Unterhalb des Kalvarienberges kehrten wir zu unserer gewohnten Mittagsmahlzeit in einer Bar ein und entschieden zusammen, den Berg nicht zu besteigen. Wir besichtigten danach noch den großen Hauptplatz, der offensichtlich keinen Namen hat und wollten danach noch nach Kloster Lluc weiterfahren. Doch auch hier versaute uns ein Navigationsfehler die Tour und wir landeten unvermittelt auf einer Schnellstraße, die wir einige Zeit nicht mehr verlassen konnten. Wir entschieden uns deshalb für den Rückweg ins Hotel. Nachdem wir unterwegs noch Schwierigkeiten mit dem Auto hatten, kamen wir erst drei Stunden später ziemlich erschöpft im Hotel an. Die zurückgelegte Strecke betrug an diesem Tag 233km und die Fahrzeit betrug 4:02h. |
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ZusammenfassungMallorca ist so groß und schön, dass man gut und gerne mehr als 14 Tage dort sein kann. Da die Erholung in unserem Urlaub auch ihren Platz wollte, ließen wir doch viele Interessante Ziele aus und fokussierten uns auf das Wesentliche. So werden wir wohl mal wieder diese Insel besuchen und viele Kilometer mit dem Auto und vielleicht auch zu Fuß als Wanderer zurücklegen. Mit dem Auto fuhren wir im Übrigen insgesamt 1.748 km.
Bild: Blick auf Palma bei Nacht |
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[1] Die im Baedeker Reiseführer „Mallorca“ beiliegende Karte im Maßstab 1:120.000 erwies sich während unseres Urlaubs als ziemlicher Flop. Viele Straßen waren gar nicht oder falsch eingezeichnet und Straßennummern stimmten nicht. Auch wenn die Karte als Ausgabedatum 2006 hatte, kann sich in dieser Zeit nicht ein Drittel des mallorquinischen Straßennetzes geändert haben. Die im Polyglott beiliegende kleine Flipmap bewährte sich trotz des schlechteren Maßstabes meist besser, konnte aber eine richtige Straßenkarte nicht wirklich ersetzen. Nach heutiger Einschätzung wäre es beim dem mittlerweile sehr dichten Verkehrsnetz in Mallorca gut ein transportables Navigationssystem mit Saugnapf mitzunehmen. |
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